Wieviele Krimis bietet die ARD an?
Krimis nehmen im Angebot des Ersten Deutschen Fernsehens keine herausragende Position ein, auch wenn das wegen des prominenten „Tatort“-Sendeplatzes am Sonntag manchmal so scheint. Im Jahr 2023 hatten die Informationsinhalte mit 48 Prozent den weitaus größten Anteil am Gesamtangebot. Filme und Serien rangieren mit rund 33 Prozent Anteil dahinter. Im Bereich Filme und Serien bilden Krimis dabei etwa gut ein Drittel des fiktionalen Angebots. Sie haben damit am gesamten Angebot nur einen Anteil von rund zwölf Prozent. Dabei sind die eher komödiantischen Stoffe mitgezählt. Der Eindruck vom Überangebot an Krimis ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass auch andere Sender dieses Genre auf vielen Sendeplätzen anbieten.
Krimis und Thriller zählen zu den beliebtesten Genres der ARD. Um mit den Besonderheiten des Genres verantwortungsbewusst umzugehen, werden alle Filme und Serien des Ersten Deutschen Fernsehens nach den „ARD-Grundsätzen gegen Verharmlosung und Verherrlichung von Gewalt im Fernsehen“ hergestellt. In diesem Regelwerk ist festgelegt, dass Gewalthandlungen nicht zum Selbstzweck und ohne dramaturgische Begründungszusammenhänge in Szene gesetzt werden sollen. Außerdem ist darauf zu achten, dass Gewalt in fiktionalen Produktionen nicht als erfolgreiches Mittel zur Konfliktlösung inszeniert werden soll. Bei Gewaltdarstellungen müssen schmerzhafte und andere negative Auswirkungen auf die Opfer deutlich gemacht werden. Damit soll zum Beispiel vermieden werden, dass potenzielle Täterinnen und Täter zu ihren Taten animiert werden, das Publikum abstumpft oder psychischen Schaden nimmt. Die Krimis der ARD wollen vielmehr dieses Genre nutzen, um auf künstlerisch anspruchsvolle Art und Weise viele unterschiedliche Geschichten zu erzählen, auf soziale und andere gesellschaftliche Missstände hinzuweisen, intelligent zu unterhalten, facettenreiche Charaktere zu zeichnen, aber auch zu verdeutlichen, dass am Ende das Gute siegen kann.